Literatur zum Thema "Hochtontherapie und Diabetes unter besonderer Berücksichtigung der diabetischen Polyneuropathie"

Literatur zum Thema "Hochtontherapie und Diabetes unter besonderer Berücksichtigung der diabetischen Polyneuropathie"

HUMPERT, P. M., G. RUDOFSKY, M. MORCOS, A. BIERHAUS & P. P. NAWROTH:
(Abteilung Innere Medizin und Klinische Chemie der Universität Heidelberg)
Hochtontherapie zur Behandlung schmerzhafter Neuropathie bei Typ 2 Diabetikern verbessert die mikrovaskuläre Endothelfunktion
Diabetes News 4, 13 - 15 (2005)

MARTIN, S.:
Physikalische Methoden zur Behandlung der schmerzhaften diabetischen Polyneuropathie
Der Diabetologe 1, 41 - 42 (2005)

LANKISCH, M., S. LABRENZ, J. HAENSLER, L. HEINEMANN & S. MARTIN:
New Possibilities of the treatment of type 2 diabetes mellitus by means of external muscle stimulation (From the German Diabetes-Center, Leibniz-Institute at the und Heinrich-Heine-University Düsseldorf and from the Profil Institut für Stoffwechselforschung, Neuss)
Diabetic Medicine 23, Issue s4, Dec. 2006

REICHSTEIN, L.:
(Klinische Abteilung des Deutschen Diabetes-Zentrums Düsseldorf)
Effektive Behandlung der symptomatischen diabetischen Polyneuropathie durch hochfrequente1 externe Muskelstimulation.
Dissertation. Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2006

REICHSTEIN, L., S. LABRENZ, D. ZIEGLER & S. MARTIN:
Effective treatment of symptomatic diabetic polyneuropathy by high-frequency2 external muscle stimulation
Diabetologia 48, 824 - 828 (2005)



Anmerkung:
Die externe Muskelstimulation wurde nicht mit Hochfrequenzströmen durchgeführt. Dies wäre definitionsgemäß auch gar nicht möglich. Gereizt wurde mit periodisch niederfrequent simultan frequenz- und amplitudenmodulierten Hochtonfrequenzströmen.

1 Die Beschreibung der externen Muskelstimulation als "hochfrequent" ist leider inkorrekt und irreführend. Tatsächlich wurden zur Muskelreizung mit 20 Hz niederfrequent simultan frequenz- und amplitudenmodulierte mittelfrequente elektrische Wechselfelder zwischen den Eckfrequenzen 212 Hz (= 4096 Hz) und 215 Hz (= 32768 Hz) in Form einer "paradoxen Stimulation" benutzt, wobei die Intensität der diese Wechselfelder erzeugenden Wechselspannung, gemessen in V, in der Mitte der etwa 25 ms dauernden "Pausen" zwischen den zu einer glatten tetanischen Kontraktion fusionierenden Einzelzuckungen 20 % höher war als in der Mitte der ebenfalls etwa 25 ms dauernden "Einzelzuckungsphasen". Die Stimulation erfolgte periodisch. Die Periodendauer betrug 9 s. Eine Periode setzte sich aus 3 jeweils 3 s dauernden Phasen zusammen: einer rampenförmig bis zum Intensitätsmaximum ansteigenden Schwellphase, einer Phase mit anhaltend gleichbleibender Maximalintensität und einer abrupt beginnenden Pause. - Die in der physikalischen Medizin zur Wärmeerzeugung im Gewebe benutzbare Hochfrequenz beginnt erst oberhalb eines zwischen 100 kHz und 300 kHz liegenden Übergangsbereiches. Die Hochfrequenz ist nur deswegen zur Einspeisung so hoher elektrischer Leistung geeignet, weil die Schwellen der Nerven und Muskeln mit steigenden Frequenzen ebenfalls ansteigen und schließlich so hoch liegen, dass es schon zur Erwärmung des Gewebes kommt, bevor Aktionspotentiale in erregbaren Strukturen auftreten und Stromempfindungen oder Muskelkontraktionen auslösen können. - Mit nieder- und mittelfrequenten Strömen läßt sich natürlich auch Wärme erzeugen, wenn die elektrischen Leistungen (gemessen in Watt bzw. Kilowatt), ausreichen , wie ja auch jede Hausfrau weiß, die einen elektrischen Wasserkocher oder einen Elektroherd benutzt, der mit niederfrequentem 50-Hz-Wechselstrom betrieben wird - aber eben nicht in Menschen, weil diese lange vorher wegen der elektrischen Erregung von Nerven und Muskeln und die dadurch hervorgerufenen schmerzhaften Stromempfindungen und Muskelkontraktionen heftig protestieren würden, wenn sie nicht durch elektrisch ausgelöstes Herzkammerflimmern mit Aufhören der Blutzirkulation das Bewußtsein verlieren und sterben würden. Hochfrequente Ströme sind bei Trägern von Metallimplantaten wegen des Risikos, in der unmittelbaren Umgebung des Metallimplantates innere Hitzeschädigungen des Gewebes zu erzeugen, streng kontraindiziert, Mittelfrequenz- bzw. die im Mittelfrequenzbereich befindlichen Hochtonfrequenz- und Ultratonfrequenzströme dagegen nicht, denn sie führen zu Reaktionen der erregbaren Strukturen, bevor sie so hoch dosiert werden könnten, dass es zu inneren Hitzeschäden käme. Niederfrequenzströme - außer der mit sehr kurzen Impulsen arbeitenden sogenannten Hochvolttherapie - sind wegen ihres Gleichstromanteils ebenfalls bei Metallimplantaten kontraindiziert Mit Mittelfrequenz- Strömen arbeitende Ger-te einschließlich der im Hochtonfrequenzbereich agierenden HiToP-Geräte dürfen ohne Bedenken bei Metallimplantaten eingesetzt werden. - 20 Hz zur intensiven tetanisierenden Muskelreizung ist für die motorischen Nerven zwar die höchste physiologische Daueraktivierungsfrequenz, zur Auslösung schneller, kurzer, kräftiger Bewegungen,, z. B. beim Tennisspielen, beim Hoch- und Weitsprung feuern die Motoneurone kurzfristig mit viel höheren Frequenzen. Der kürzeste Abstand zwischen zwei Aktionspotentialen liegt bei einer Millisekunde - entsprechend einer Entladungsfrequenz von 1000 Hz, allerdings, soweit mir bekannt, gewöhnlich auch nur für die Dauer von 1 ms. Im Verhältnis zum Gesamtumfang des Entladungsfrequenzspektrums von Motoneuronen, das sich vorwiegend von >0 bis etwa 200 Hz, flächtig millisekundenlang - sogar bis 1000 Hz erstreckt, erscheint die Reizfrequenz 20 Hz nicht als "hochfrequent".

2 Auch in dieser Publikation wird die periodische, 3 Sekunden lang anschwellende, danach 3 Sekunden lang mit Maximalintensität anhaltende und schließlich abrupt 3 Sekunden lang unterbrochene niederfrequente tetanisierende Muskelreizung mit 20 Hz durch niederfrequent simultan frequenz- und amplitudenmodulierte Hochtonfrequenzströme fälschlicherweise als eine Hochfrequenzreizung bezeichnet. Vgl. Fußnote 1!
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